Der Tanz des Oberon – die neue Brücke zwischen Naturgeistern und Menschen

Der Tanz des Oberon ist ein Ritual, das mir von den Naturwesen geschenkt wurde. Es ist ausdrücklich ein schamanisches Gruppenritual und ein Beitrag, um wieder eine Versöhnung zwischen den Menschen und den Naturgeistern möglich zu machen. Während der Feenmesse können die Teilnehmer den „Urzustand“, als die Welten zwischen den Naturgeistern und Menschen noch nicht getrennt waren, erleben.

Sitzung

Früher hieß dieses Ritual "Feenmesse", seit kurzem darf und soll ich es "Tanz des Oberon" nennen, weil das eine exakte Beschreibung dieses Rituals ist - der König lädt zum Tanz ein.

In der Regel findet der Tanz des Oberon draußen in der Natur statt. Im Idealfall wird sie an einem Kraftplatz, zum Beispiel einem bekannten Feentanzplatz, abgehalten. Zuerst hole ich mir die Erlaubnis von den Ortsgeistern. Wenn die nicht wollen, gibt es an diesem Platz keine Feenmesse. Natürlich geht es auch „indoor“, aber draußen ist es besser, weil dieser Platz danach auf jedem Fall ein Kraftplatz der Naturgeister ist. Die Türen zur Feenwelt werden auch nach dem Ritual offengelassen. Das Ziel ist durchaus, dass es irgendwann genug solcher „Feenmesseplätze“ gibt und diese dann untereinander verbunden werden. Es bilden sich dann „Feenwege“ zwischen den Plätzen, die in etwa den Songlines der Aborigines entsprechen. Die Naturgeister reisen dann wieder wie in den alten Zeiten auf diesen Wegen und segnen dabei das Land. Der König tanzt wieder und bittet sein Volk, wieder zu kommen.

Nach einem kleinen Vortrag, in dem ich die Geschichte des Tanzes des Oberon erzähle, beginnt das Ritual. Die Teilnehmer unterstützen es mit Trommeln, Singen und Rasseln. Derweil lege ich den alltäglichen, „Menschenanteil“ von mir ab und werde nach und nach mit dem Anlegen eines Ritualgewandes zum Elfenkönig. Die Verwandlung ist abgeschlossen, wenn ich die Krone aufgesetzt habe. Gleichzeitig ist dann das gesamte (!) Naturgeistervolk da, damit meine ich, dass sowohl die „hellen“ als auch die „dunklen“ anwesend sind, und wir fangen an, mit den Teilnehmern zu arbeiten. Es gibt übrigens eine verpflichtende Handlung für die Teilnehmenden: jeder sollte am errichteten Altar ein kleines Dankgeschenk für die Naturgeister ablegen. Das kann ein Schluck Whisky sein, oder ein hübscher, kleiner Stein oder ähnliches. Wichtig ist, dass das Geschenk vom Herzen kommt. Hier ist die Rune Gebo wieder am Werk – die Energien müssen immer ausgeglichen werden.

Als König arbeite ich auf verschiedenerlei Weise mit den Teilnehmern, es kann sein, dass ich für einen Teilnehmer ein Heilritual mache, dass ich jemand anderem etwas sage, was für ihn wichtig ist. Es kann aber auch sein, dass ich nur tanze oder Faxen und Späße mache. Es kann sein, dass ich nicht jeden Teilnehmer selber behandle, aber das heißt nicht, dass diese Leute leer ausgehen, denn wie schon geschrieben: das gesamte Naturgeistervolk ist da, und so kann es sein, dass ich gerade an einer Person „doktore“, während ein anderer Teilnehmer gerade von ein paar Feen behandelt wird.

Das ganze Ritual beruht auf Gegenseitigkeit (was übrigens ein Grundgesetz der Naturgeister ist – Energie geht nie verloren im Universum). Die Naturgeister sehen, dass die Menschen ihnen wieder respektvoll Opfergaben hinlegen. Aber auch sie lernen von den Menschen, es ist eine Annäherung von beiden Seiten. Sie verstehen, warum die Menschen so sind, wie sie gerade sind und dass nicht alle „böse“ sind. Es bedeutet somit auch für die Naturgeister eine Heilung ihrer Herzen.

In der Regel ist der Tanz des Oberon ein sehr fröhliches Geschehen, denn die Naturgeister können wunderbar feiern. Irgendwann wird die Energie langsam abfallen, und ich lege mein Ritualgewand Stück für Stück wieder ab. Am Schluss gibt es noch ein kleines Schlussritual, und danach gibt es meistens ein schönes Festmahl oder zumindest geselliges Beisammensein, was auch ein Abbild der Feste in den Feenhügeln ist. Ich selber habe es eingebürgert, dass ich für einige Zeit noch eine bestimmte Kette des Ritualgewandes trage. Solange ich das noch tue, kann man mich noch Fragen bezüglich der Feenmesse stellen. Wenn ich die Kette ablege, ist die „Türe“ ganz geschlossen und ich beantworte nichts mehr.

Der Tanz des Oberon ist eigentlich gar nicht so was Neues oder Revolutionäres. Ähnliche schamanische Gruppenrituale gibt es schon seit etwa 20 Jahre hier in Europa. Stefan Klemenc vollzieht zum Beispiel den Kondortanz (www.kondor.de), und Adrian Osswald hat ein Ritual „Die Weisse Eule“, das mittlerweile sehr bekannt ist. Beide Rituale haben mir wichtige Impulse gegeben, und es ist wichtig, dass derlei schamanische Zeremonien von mehr Menschen gewürdigt werden, denn der Schamane ist immer ein „Ordner der Welten“, damit das Gleichgewicht wiederhergestellt wird. Und das brauchen wir gerade in unserer westlichen Kultur wieder vermehrt.

Lasst uns wieder die Feen tanzen!